Irgendwie bin ich im Vollstress und komme gar nicht mehr wirklich zum bloggen. Jeden Tag kommt irgendwas Neues und gestern war mal wieder die Krönung.
Männe hatte gestern Seminar und musste dadurch erst um 9.00 Uhr im Schulungszentrum sein. Als ich mittags nach hause kam, fand ich ein Schlachtfeld vor! Die Küche total unordentlich, eine Katze/Kater hatte daneben gemacht und nichts war aufgeräumt. Man, hatte ich einen Hals!
Also fing ich sofort an mit dem aufräumen. Erst die Küche, dann das Bad und anschließend noch einen Berg Bügelwäsche erledigt und Essen vorbereitet.
Männe kam nach hause und es gab erst mal einen Anschiß ;-) Na, ganz so arg war es nicht, aber ich musste halt ein paar Sprüche los werden. Die Arbeit sollte doch schließlich von beiden erledigt werden und nicht nur von einem.
Nach dem Abendessen hatte ich es mir endlich mit Strickzeug auf der Couch bequem gemacht und um 21.30 Uhr ging das Telefon. Mein Bruder. Ich hörte schon an der Stimme, dass mal wieder was nicht in Ordnung war. Ob ich ihm Wasser bringen könnte, er hätte solche Magenkrämpfe und Durchfall, er könnte sich nicht selbst was holen. Also wieder anziehen, Wasser einpacken und los. Bei ihm angekommen fanden wir ein Häufchen Elend vor. Kalkweiß im Gesicht, wackelige Beine und jammernd ohne Ende. Er hat sich die Seele aus dem Leib gekotzt und kam vom Topf nicht mehr runter. Dazu arge Krämpfe und uns blieb nichts anderes übrig, als den Ärztlichen Notdienst anzurufen.
Das allerdings gestaltete sich schon schwierig. Mein Bruder hat keinen Festnetzanschluß und somit auch kein Telefonbuch. Es lag noch nicht mal irgendwo eine Tageszeitung rum, so dass man hätte nachschlagen können. Also die Auskunft anrufen. 11880 da werden sie geholfen. Oder auch nicht. *grummel* Die gaben nämlich die Nummer aus Oberhausen, einem Nachbarort. Hilft nicht wirklich viel. Dort angerufen, gaben die uns die Nummer vom Privatärztlichem Notdienst. Auch verkehrt! Aber wenigstens konnten die uns endlich die richtige Nummer geben.
Der Arzt hat dann fast anderthalb Stunden auf sich warten lassen. Und wir konnten zusehen, wie sich mein Bruder schlimmer als ein kleines Kind aufführte und nur jammerte. In einer Tour ununterbrochen. Naja, nicht ganz ununterbrochen, zwischendurch war er einige Male zum Klo. Die Zeit ging nicht rum und langsam wurden wir ungeduldig. Immerhin war es mittlerweile 23.00 Uhr durch. Wir wollten ja auch nach hause, denn der Wecker am nächsten Morgen ist ja bekanntlich gnadenlos. Dann endlich kam der Arzt. Er tippte auf Lebensmittelvergiftung, gab zwei Spritzen, füllte den Schein für den Hausarzt aus und ging wieder. Erst als der Arzt da war, beruhigte sich mein Bruder und nach den Spritzen war er so müde, dass er fast auf der Stelle eingeschlafen ist. Wir sind dann auch endlich nach hause gefahren. Erst um 0.30 Uhr lagen wir im Bett und heute fühle ich mich wie gerädert und ich bin total fertig. Ich hab dann schon mal meinen Bruder bei seiner Firma krank gemeldet und gleich werde ich noch meine Eltern anrufen, dass er zum Arzt gebracht wird. Die werden sich wahrscheinlich auch bedanken. Sein Chef war auch nicht gerade begeistert. Aber schließlich ist das nun wirklich nicht mein Problem.
Trotzdem, ich muss dringend mal ein ernstes Wörtchen mit meinem Bruder reden. So kann es nicht weitergehen. Der läßt sich total hängen und verlässt sich nur auf andere. Die werden es schon richten. Außerdem sieht die Wohnung aus wie Sau. Da ist schon ewig nicht mehr geputzt worden. Vom Mief mal ganz abgesehen. So langsam muss er aus den Puschen kommen, sonst werde ich echt sauer. Immerhin ist er 34 Jahre alt und da sollte man doch auf eigenen Beinen stehen können.
Sich das alles von der Seele schreiben zu können hat jetzt echt gut getan!
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